Naturnahe, artgemäße Haltung

Ähnlich wie seine Vorfahren, die als Wildrinder Steppen und Savannen bevölkerten, benötigt auch das heutige Hausrind möglichst viel Bewegungs­freiheit und schätzt besonders den Weidegang. Diesem Bedürfnis wird in der Mutterkuhhaltung voll Rechnung getragen. Von Anfang Mai bis Ende Oktober laufen die Kühe mit ihren Kälbern auf der Weide. In dieser Zeit sehen sie keinen Stall. Tränkwasser und schattenspendende Bäume stehen dabei zur Verfügung. Während der Wintermonate, in der Hauptkalbezeit, werden die Tiere in geräumigen, luftigen Laufställen gehalten. Diese Ställe sind meist gut mit Stroh eingestreut und vielfach nach einer Seite, nach Süden oder Osten hin, offen.

 

Gesunde Aufzucht und Fütterung

Durch Offenstallhaltung und Weidegang sind die Tiere robust und abgehär­tet. Die frühzeitige und reichliche Muttermilchaufnahme der Kälber stellt einen idealen Schutz gegen Infektionskrankheiten dar. Daher gibt es in der Mutterkuhhaltung selten Gesundheitsprobleme. Der Einsatz von Tierarznei­mitteln erübrigt sich in aller Regel. Masthilfsmittel werden in der Mutterkuh­haltung nicht verwendet, da ohnehin auf höchstmögliche Gewichtszunah­men verzichtet wird. Als Futtermittel stehen fast ausschließlich Gras und „Grünfutterkonserven", wie Heu und Grassilage, zur Verfügung.

Rindfleisch der Spitzenqualität

Die aus Schottland stammende Rasse Aberdeen-Angus liefert Fleisch bester Qualität, neigt aber in stärkerem Umfang zum Fettansatz. Durch systematische Einkreuzung einheimischer Rinderrassen entstand das Deutsche Angusrind, das den heutigen Verzehrsgewohnheiten in idealer Weise angepaßt ist. Das Fleisch dieser Tiere ist besonders feinfaserig, zart und schmackhaft. Zwischen den einzelnen Muskelfaserbündeln sind in feinster Verteilung kleine Fettäderchen eingelagert. Das Muskelfleisch ist gleichsam auf natürliche Weise „gespickt". Diese feine Fetteinlagerung, auch als „Marmorierung" bezeichnet, sorgt dafür, daß das Fleisch beim Braten nicht austrocknet, sondern zart und saftig bleibt. Die Marmorierung ist zudem geschmackbestimmend und somit für das unvergleichliche Aroma von Deutschem AngusBeef ausschlaggebend.

Dieses Fleisch stammt entweder von ca. 10 Monaten alten Absetzrindern oder von bis zum Alter von rd. 16 Monaten weitergefütterten Schlachtbullen und -färsen. Das Fleisch der zwischen 280 und 350 kg schweren Absetzrinder, die bis zum Schlachttag Muttermilch und Weidegras erhalten haben, wird unter der Bezeichnung „Baby-Beef" oder „Naturbeef" vermarktet und gilt als besondere Delikatesse.

Die bis zum Alter von rd. 16 Monaten mit Grassilage und Heu weitergefütterten, keineswegs intensiv gemästeten Angusrinder erreichen Endgewichte von ca. 450 kg bei den weiblichen und 500 bis 550 kg bei den männlichen Tieren.